
Svetlana Jankel aus Kovel (Ukraine), die 67-jährige Rentnerin aus Kovel floh mit ihrer Tochter und ihren drei- und fünfjährigen Enkeln kurz nach Beginn des Krieges aus der Ukraine. Glücklicherweise war ihr Schwiegersohn beruflich in den Niederlanden unterwegs, so dass er die Grenze nach Kriegsbeginn nicht überqueren musste. Jankels Schwager, der in der Ukraine bleiben wollte, fuhr die Frauen mit seinem Auto bis zur polnisch-ukrainischen Grenze, wo er sie für die Überfahrt überließ. Gemeinsam mit einem deutschen Touristen passierten sie die Grenze und fuhren bis Deutschland. In Bremerhaven registrierten sich die Frauen als Flüchtlinge und bekamen sofort eine möblierte Wohnung in der Stadt gestellt.

Ribchenka Evgenia Nikolaivnaja aus Kirevo Grad (Ukraine), die 72-jährige Rentnerin aus Kirevo Grad ist ganz alleine aus ihrem Heimatland geflohen. Da sowohl ihr Ehemann und ihr Sohn als kriegsfähige Männer die Grenze nicht überqueren durften, blieben sie in der Ukraine. Ihre ganze Familie verblieb in der Ukraine. Als Alleinreisende habe man Nikolaivnaja nicht in einen Bus Richtung Deutschland gelassen, da diese Müttern mit jungen Kindern vorbehalten waren. So musste die 72-Jährige lange an der ukrainischen Grenze warten, bis sie mit dem Zug zu ihrer Tochter nach Bremerhaven fahren konnte.

Diana Krafchuk aus Rowenskaja Oblask (Ukraine), die junge Mutter ist mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern mit dem Auto nach Bremerhaven geflohen. Mit völlig Fremden musste die Familie gemeinsam über die Grenze fahren, da ihr Mann diese nicht zu Fuß überqueren durfte. In Deutschland wünscht sich die 25-Jährige ein besseres Leben für ihre Kinder, besonders für ihren behinderten Sohn, den sie bereits in der Ukraine in Vollzeit pflegte.

Nastja Kuchyn aus Novagrad Valenski (Ukraine), die junge Mutter aus Novagrad Valenski floh mit ihrer Großmutter, Schwester und ihrem fünfmonatigen Sohn aus der Ukraine. Ihr Mann arbeitet in Polen und muss so nicht im Kriegsgebiet kämpfen. Allerdings wurde ihr Vater verpflichtet, so dass Kuchyns Mutter ebenfalls in der Heimat blieb. Kurz nach Abschluss ihres Studiums der Touristik bekam die 24-Jährige ihr Kind und befand sich somit im Mutterschutz, als der Krieg ausbrach. Mit dem Bus kamen sie in Bremerhaven an. Ihre 15-jährige Schwester Sofia hat die Möglichkeit, weiterhin online am Unterricht in der Ukraine teilzunehmen.

Jana Schepitko und Schwester Inna Tkatch mit Sohn Nikita aus Kiew (Ukraine), die Schwestern Jana Schepitko (links) und Inna Tkatch mit Sohn Nikita mussten ohne ihre Ehemänner aus Kiew fliehen. Diese zogen mit dem Vater der Schwestern in den Krieg, um ihre Familie und ihre Heimat zu verteidigen. Bevor sie sich auf den Weg nach Deutschland machten, kamen die Frauen mit ihren Kindern zwischen 5 und 14 Jahren bei Innas Schwiegermutter in einem Dorf nahe Kiew unter. Dort sahen sie Panzer, spürten die Erschütterungen der Bomben. Schepitko, die Managerin einer Boutique, machten die Erlebnisse stark zu schaffen. Sie verlor in dem ersten Monat nach Kriegsbeginn über zehn Kilo ihres Körpergewichtes. In dem Bunker verbrachten die Frauen und Kinder viele schreckliche Stunden. Sie nutzen die Möglichkeit der Flucht, um ihren Kindern den Anblick und die Atmosphäre des Krieges zu ersparen.
Arnd Hartmann
Bremerhaven, 30.03.2022
Beiträge 2022 von Arnd Hartmann